Neues aus dem Bayerischen Eisenbahnmuseum

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Lok „Emma“ und ihr neues Leben

Emma_Aufarbeitung_Titel

Im Jahr 2012 konnte der Verein einen Neuzugang verzeichnen: Lok 10 „Emma". Doch nach dem Erwerb wurde es still um die Lok. Wie es bei vielen Museumsbahnen so ist, kamen der Lokomotive verschiedene andere Projekte in die Quere. Nach langer Wartezeit wurde dann 2019 die Aufarbeitung beschlossen.

Da „Emma" schon zerlegt nach Nördlingen kam, mussten erst die verschiedenen Teile der Lokomotive aus den verschiedenen Lagerorten im Museum zusammengetragen werden, was auch einige Zeit in Anspruch nahm. Nach der Aufarbeitung des Fahrwerks konnte recht schnell der Kessel aufgesetzt werden. Als nun alle großen Teile zusammengesetzt waren, begann die zeitintensivste Arbeit: Die vielen einzelnen Rohrleitungen mussten wieder an ihren Platz gebracht werden. Aufgrund fehlender Dokumentation gestaltete sich das zunehmend schwierig. Als dann festgestellt werden musste, dass viele Teile nicht mehr vorhanden waren, musste die betriebsfähige Aufarbeitung schweren Herzens aufgegeben werden. Neben vielen kleineren Teilen wie Leitungen und dem Regler, war auch einer der Wasserkästen nicht mit übernommen worden, weshalb dieser neu konstruiert und gefertigt werden musste, ebenso wie die Rauchkammertür. 

Während der Restaurierung (Bild: Lukas Wilke)
Die Anstrengung ist den Kollegen ins Gesicht geschrieben (Bild: Lukas Wilke)
Bis zum durch das Bild vorgegebenem Ziel ist es noch eine Weile… Dennoch lässt sich niemand entmutigen (Bild: Lukas Wilke)
Noch wirkt die Lok vorne ziemlich leer (Bild: Lukas Wilke)

Nachdem es lange still um die Lok war und die Aufarbeitung manches Mal hinter den betriebsfähigen Fahrzeugen anstehen musste, so reifte in Vorbereitung auf das 3. Nördlinger Eisenbahnfest die Idee, die Lok zu präsentieren. Einen passenderen Anlass eine Bayerische Lok zu präsentieren würde es wohl nicht mehr so schnell geben. Eine gute Gelegenheit die ausgestellten Exponate durch ein weiteres, für die bayerische Eisenbahngeschichte wichtiges, Fahrzeug zu ergänzen. Die Lokomotive wurde im Jahr 1936 bei Krauss-Maffei in München gebaut und an die Aluminiumwerke in Schwandorf abgeliefert. Im Jahr 1962 wechselte sie zu den Bayerischen Zellstoffwerken in Kehlheim. Nach ihrer Außerdienststellung im Jahr 1988 kam die Lok dann zur Museumsbahn Dollenstein-Rennertshofen und war dort bis zur Stilllegung dieser Strecke im Jahr 1993 mit Museumszügen unterwegs. Von hier aus kam die Lok dann in die Niederlande zur „Museumsspoorlijn STAR" und befuhr hier die längste Museumsbahn der Niederlande zwischen Veendam und Musselkanaal, bevor die Lok wieder heim nach Bayern geholt werden konnten.

Kurz vor Abschluss der Arbeiten im Mai 2024 wurde das Fahrwerk noch neu lackiert und die Stangen passend zum fotograuen Anstrich auf Hochglanz poliert, um den Betrachtenden eine ansprechende Optik zu bieten. Und so stand der feierlichen Präsentation der Lok beim Doppeljubiläum "175 Jahre Eisenbahn in Nördlingen" sowie "55 Jahre Bayerisches Eisenbahnmuseum" nichts mehr im Wege. 


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