Neues aus dem Bayerischen Eisenbahnmuseum

Aktuelles aus den Bereichen Veranstaltungen, Fahrten und Museumsgeschehen.

Schwabenrundfahrt 2023

Nach dem großen Zuspruch im letzten Jahr, veranstaltete das Bayerische Eisenbahnmuseum auch in diesem Jahr wieder eine Sonderfahrt gemeinsam mit den Eisenbahnfreunden Zollernbahn. Erneut ging es mit zwei Dampflokomotiven der Baureihe 01 auf den schönsten Strecken durch Schwaben. 

Schwabenrundfahrt 2023

Wer schon früh morgens die Nase in die Luft streckte, konnte wohl bereits schon um 5 Uhr morgens den Steinkohlegeruch in der Luft wahrnehmen. Das Lokpersonal war bereits auf den Beinen und weckte 01 066 im Nördlinger Bahnbetriebswerk. Geschäftiges Treiben von Zugpersonal, Lokpersonal und Speisewagenpersonal belebten die sonst noch ruhige Umgebung im Halbdunkel. Gegen 5:45 Uhr rückte der Zug schließlich aus und rangierte in Richtung Bahnsteig, an dem schon die ersten Fahrgäste sehnsüchtig warteten. Um 6:12 Uhr ging es schließlich pünktlich los.  

01 066 auf dem Weg von Nördlingen nach Ulm
01 519 auf der Geislinger Steige
Zugvereinigung in Ulm

Über Donauwörth und Günzburg ging es dann nach Ulm, wo nach einem kurzen Stop am Personenbahnhof weiter in den Rangierbahnhof umgesetzt wurde. Dort vereinigte sich der Zugteil aus Nördlingen mit dem Zug aus Ulm, den 01 519 von Göppingen gebracht hatte. Nun war der Zug komplett und mit zwei Schnellzuglokomotiven bespannt – ein Bild, bei dem vielen Fans das Herz höher schlägt. Und auch die ersten Auspuffschläge der Maschinen bei der Abfahrt aus Ulm boten einen vielversprechenden Vorgeschmack auf die kommenden Kilometer in Richtung Süden.  

Im Eiltempo und bei schönstem Wetter konnte die Fahrt auf der Südbahn über Biberach, Aulendorf und Ravensburg nach Friedrichshafen am Fenster genossen werden. Vor Ort angekommen standen 2 Stunden Aufenthalt zur Verfügung, die die Fahrgäste in Eiscafés oder einem Spaziergang am Bodensee nutzen konnten. In der Zwischenzeit wurde der Zug übergangsweise nach Ravensburg in die Abstellung gebracht und die Dampflokomotiven wurden in Friedrichshafen selbst restauriert.  

Nach der Mittagspause verließ der Zug Friedrichshafen mit wenigen Minuten Verspätung um 13:36 Uhr und machte sich auf den Weg entlang des Bodensees in Richtung Radolfzell. Gerade die Fenster auf der linken Zugseite waren auf diesem Streckenabschnitt sehr beliebt, denn der Ausblick auf den See in Kombination mit den beiden Schnellzugdampflokomotiven bot einen einzigartigen Anblick.  

Weiter ging es über Singen in Richtung Donautal und auch hierbei wartete das nächste Highlight. Die Steigung zwischen Engen und Hattingen verlangte den beiden Maschinen an der Spitze alles ab und der Klang schallte durch die Landschaft. Dampfloksound pur! (Der eine oder andere berichtete von Gänsehaut). Kein Wunder, denn 10 vollbesetzte Wagen bringen einiges an Gewicht mit, das nach oben befördert werden möchte.  

In Tuttlingen angekommen bog der Zug schließlich ins idyllische Donautal ab. Hier warteten bereits einige Fotografen auf den Reisezug, der sich entlang der Donau und vorbei an beeindruckenden Felsen durch das Tal schlängelte. Auch die Fahrgäste genossen den Ausblick und so gut wie kein Fenster blieb mehr geschlossen. Einige ungeplante kürzere Halte folgten, die zwar für die einen längeren schönen Ausblick sorgten, aber auch eine zunehmende Verspätung zur Folge hatten. Einmal aus dem Plan, summierte sich die Zeit und sollte bis zur Ankunft der Zuges bis über 2 Stunden Verspätung betragen.  

Feuerwehr in Blaubeuren

Aber dies sollte der Schönheit dieser Fahrt keinen Abbruch tun! Eine kurze Information an die Feuerwehr in Blaubeuren über die zu dieser Zeit ca. 1-stündigen Verspätung traf auf vollstes Verständnis. Die Feuerwehr hatte sich bereits positioniert und alle Pumpen in Stellung gebracht, denn da kein geeigneter Hydrant in der Nähe war, wurde kurzerhand Wasser aus der Aach in die Tender der Lokomotiven gepumpt. An dieser Stelle nochmals ein herzlicher Dank an die Feuerwehr in Blaubeuren für die tatkräftige Unterstützung!  

Ab Blaubeuren ging es dann noch ein kurzes Stück gemeinsam zurück nach Ulm, wo beide Zugteile wieder auseinander rangiert wurden und sich voneinander verabschiedeten. Der Nördlinger Zug setzte seinen Weg noch ein wenig weiter an der Donau entlang fort – über Dillingen bis nach Donauwörth. Von dort ging es die letzten Kilometer wieder zurück nach Nördlingen, wo alles zwar spät aber heil wieder im Heimat-BW ankam. 

Wir danken den Eisenbahnfreunden Zollerbahn für die tolle Zusammenarbeit bei der Planung und Umsetzung dieser erfolgreichen Fahrt! Erneut konnten Kontakte zwischen den Vereinen geknüpft und vertieft werden und eine attraktive Fahrt für Eisenbahn-Fans aus ganz Deutschland organisiert werden. 

Einige Eindrücke der Schwabenrundfahrt 2023: 

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Für die Bereitstellung von Bildmaterial geht ein herzlicher Dank an unsere Vereinsmitglieder sowie Carlo von Molo 

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